Tag 2


Am zweiten Tag ging es per per Bus gemeinsam mit etlichen Kakao- und Kaffeekollegen aus aller Welt zu einer modernen Farm 1 Stunde nördlich von Guayaquil nahe Daule. Die Farm "Victoria" möchte in Zukunft auf bis zu 2000 Hektar Robusta und sehr hochwertigen Kakao anbauen. 100 Hektar sind bereits mit Robusta bepflanzt, 500 Hektar begrünen Pflanzen für Kakao National Fino Aroma.

 

 

Der Kakao ist gedacht für allerhöchste Qualität, der Robusta, angebaut mit dem Ziel möglich hoher Produktivität in Bezug auf die Menge, für die nationale Instantkaffeeindustrie....(Ecuador importiert nämlich bisher sehr viel Robusta aus Vietnam und Brasilien) alles klar! Nach kapitalistischer Logik funktioniert diese Farm auch tatsächlich. Es ist sehr interessant für mich, auch sowas mal gesehen zu haben. Kaffeeanbau in industriellen Maßstäben. Größtmögliche Entfremdung vom Produkt...

 

Wir bekamen während unseres Besuches auf dieser Farm hervorragendes Essen. Gemischtes Ceviche, gegrilltes Freilandhuhn, großartigen Schokoladenkuchen aus eigenem Kakao und feinste Säfte aus frisch geernteten Früchten (Mandarine, Orange, Guave und Papaya). Danach kam der Kaffee: Single Origin aus der Region um die Städtchen Zarume. Er bot der geübten Zunge deutliche Schimmelnoten. Würg! Nicht für den menschlichen Konsum gedacht und doch interationalen Kaffee-Fachleuten serviert. Nicht sehr klug. Genauso erschreckend aber, dass dies der Hälfte der anwesenden Kollegen Importeure nicht auffiel und sie weitertranken. Als zweiten Kaffee gab es einen langweiligen und völlig überrösteten Galapagos-Kaffee. Schmeckte trotz Filterzubereitung ähnlich wie Nescafé.

 

Als Trost speisten wir mit feinstem Ausblick: die eigene Plantage dehnte sich in alle Richtungen bis zum Horizont aus, neben uns lag die Hacienda-eigene Stierkampfarena und der große künstliche See (in der trockensten Gegend Ecuadors) mit eigenen Tretbooten darauf.

 

 

Abends ging ich Krebs essen.