Unsere Handel-Standards

Wir beziehen sämtliche Rohkaffees aus Direktem Handel.


Quijote Kaffee bezieht sämtliche Rohkaffees aus direktem Handel. Ähnlich wie auch im klassischen "fairen" Handel üblich, kommen alle unsere Kaffees von politisch unabhängigen, demokratischen Zusammenschlüssen kleiner und mittelgroßer Produzent*innen.

Die wesentlichen Unterschiede zum klassischen "fairen" Handel sind:

 

  • ein höherer Garantiepreis von mindestens 335 US$ pro Zentner Rohkaffeee (gegenüber 190US$ im "fairen Handel"), der immer um einen Inflationsausgleich steigt
  • ein sehr hohes Augenmerk auf Qualität, d.h. ein Cuppingscore von mind. 84 Punkten
  • Wir sind persönlich 1-2 Mal jährlich bei jeder Kooperative vor Ort und bauen eine persönliche Beziehung auf, während des gesamtes Jahres bleiben wir per Telefon und Email in Kontakt
  • Wir finanzieren gerne die Ernte mit  60-100 % vor, damit die Kosten vor Ort bezahlt werden können. Für diese Kredite verlangen wir keine Zinsen.
  • Wir machen detaillierte Verträge mit den Kooperativen schon vor Beginn der Ernte, in denen wir Kriterien für Qualität, Anbau und Verarbeitung festlegen. Dies bietet beiden Seiten Planungssicherheit und finanzielle Sicherheit.
  • Wir experimentieren gemeinsam mit den Farmer*innen beim Anbau, der Ernte und der Verarbeitung. Wir tragen dabei das finanzielle Risiko, auch wenn einmal nicht alles perfekt laufen sollte
  • Wir nutzen weder Importeu*innen, Großhändler*innen oder Makler*innen, wir erledigen jeden Schritt des Importes gemeinsam mit den Kooperativen als Quijote Kollektiv
  • Wir arbeiten so weit wie möglich transparent. Alle relevanten Daten bezüglich der Preise für unsere Rohkaffees werden von uns veröffentlicht



Ebenso wie der "fairen" Handel halten wir es mit anderen wichtigen Kriterien:

 

  • Förderung des ökologischen Anbaus (fast alle unsere Partner*innen sind bio-zertifiziert, alle produzieren nachhaltig, wir unterstützen die Zertifizierung für alle Partner*innen ohne Zertifikat)
  • Verbot von Zwangs- und Kinderarbeit
  • Langfristige Partnerschaften


Im Gegensatz zum mittlerweile in der Spezialitätenkaffeebranche gängigen Verständnis des direkten Handels halten wir am Handel mit Produzenten*innengemeinschaften fest. Wir importieren für unser Sortiment weder von Einzelfarmer*innen noch von großen Farmen. Uns ist nämlich neben der sehr hohen Qualtität des Kaffees eine breite Verteilung sowohl des Wissens als auch des Wohlstandes wichtig. Dies wird unserer Meinung nach durch den Handel mit Produzent*innengemeinschaften verstärkt gefördert. Außerdem entsprechen Kooperationsmodelle wie Kollektive oder Kooperativen auch unserer Vorliebe für möglichst demokratische Strukturen.

 

Eine deutliche Unterscheidung zwischen uns und anderen Spezialitätenröstereien sehen wir auch darin, dass wir auch in schwierigen Zeiten (Missernten, schlechtes Wetter, Qualitäten unter der Erwartung) an unseren Partner*innen festhalten und gemeinsam versuchen die Probleme zu meistern.

 

 

MEHR INFOS FINDET IHR HIER: DIREKTER HANDEL

Die Problematik der Microlots


Wir verstehen die Probleme, die durch die Entnahme von Microlots aus den großen Pools der Produzent*innengemeinschaften entnommen werden sehr gut. Durch das Fehlen der eventuell besten Kaffees kann die Qualität der für den klassischen "fairen" Handel typischen großen Kooperativen-Blends abnehmen. Ebenso kann es zu einer Entsolidarisierung der "besten" Produzent*innen (sei es durch geografische Lage, mehr Erfahrung, besonderen Fleiß oder andere Dinge) mit der Kooperativenstruktur kommen, wenn durch einen direkten Vertrieb ein höherer Preis erzielt werden kann als über die Kooperative.

Wir begegnen dieser Problematik in unserer Praxis durch ein für uns elementares Prinzip:

Die Microlots müssen über die Gemeinschaftsstruktur vermarktet werden. Dadurch kann der Mehrwert zwischen den einzelnen Produzent*innen und der Gemeinschaft aufgeteilt werden und verbleibt nicht ausschließlich bei der "Elite". Alle haben etwas davon und werden durch diese für alle sichtbare Praxis selber zu höheren Qualitäten inspiriert. Dies wiederum kommt der Kooperative und somit allen Beteiligten zugute.
Bei allen unseren Besuchen weisen wir die Produzent*innen darauf hin, dass das wichtigste Kriterium für zukünftige Vermarktung die Qualität sein wird. Diese ist im Gegensatz zu konjunkturell immer wieder zu- und abnehmenden Boni für ökologischen Anbau oder Vermarktung über Fairtrade-Händler*innen auch in Zukunft ein Garant für hohe Preise.