Indien Januar 2024


Tag 9 Zugfahrt nach Kochi

 Am nächsten Morgen gingen wir zum Frühstücken ins „Indian Coffee House“. Ursprünglich vom „Indian Coffee Board“ betrieben, sollte diese Kaffeehaus-Kette in den 1950er Jahren geschlossen werden. Daraufhin übernahm die Belegschaft die Filialen und gründeten eine Kooperative, um das Unternehmen selbstverwaltet weiterzubetreiben. Heute werden die mehreren Hundert Indian Coffee Houses von 13 Arbeitergenossenschaften geführt. Wir probierten uns durch das Angebot der Frühstückskarte (verschiedene Arten von Fladen und passende Chutneys und Soßen) und tranken Chai und Kaffee (beides schmeckt hier oft sehr gleich nach der vielen Milch und noch mehr nach dem vielen Zucker, der reingeschüttet wird).Nach diesem ausgiebigen Frühstück kehrten wir zum Hotel zurück, packten unsere Koffer und machten uns auf den Weg zum Bahnhof. Wir waren schon gespannt auf die Fahrt nach Kochin. Wir hatten die Tickets bereits im Vorfeld Online gebucht, hier in Indien bekommt man mit dem Ticket automatisch auch einen Sitzplatz reserviert. Der Zug sah für deutsche Verhältnisse zwar eher Oldschool aus. So bestand die Klimaanlage aus Ventilatoren an der Decke, aber diese funktionierte, und der Zug kam auch pünktlich an. Die Sitze waren braune Ledersitze, die aber recht bequem waren und so fuhren wir knapp vier Stunden mit ca. 60 km/h Richtung Süden.

 Der Board-Service bestand aus mehreren Männern, die schon fast im Minutentakt durch den Waggon liefen und verschiedenste Getränke und Speisen laut rufend anpriesen: Kaffee, Tee, Wasser, Limos, Snacks und kleine Gerichte in Aluschalen. Zwischendrin wurde der Waggon sogar durchgefegt und nass durchgewischt. Wir vertrieben uns die Zeit damit, aus dem Fenster zu schauen, dem Treiben im Zug zuzusehen und wir konnten auch noch ein bisschen schlafen. Wir kamen entspannt in Kochi bzw. der direkt daneben liegenden Zwillingsstadt Ernakulam an und fuhren mit der Metro zu unserem Hotel. Die Metro ist hier nur wenige Jahre alt, sehr modern und sehr günstig. Sie verläuft oberirdisch hoch oben über der Straße. Im Hotel checkten wir ein und machten uns dann auf die Suche nach einem Restaurant, denn seit dem Frühstück hatten wir nicht viel gegessen und ließen den Abend mit einem leckeren Essen ausklingen.