Tag 6


Heute war ein sehr schöner Tag. Insgesamt ein entspanntes Programm.

Angefangen hat er natürlich mit einem ergiebigen Frühstück: Die üblichen Brötchen, dazu Rührei, Käse, Butter, Marmelade usw. Ach ja, der Kaffee nä?! Hier ist es Tradition,weil Espressomaschinen nicht so gängig sind, Kaffee als Americano zu servieren. Das heiße Wasser wird in einer Teekanne erhitzt und der Kaffee kommt stark konzentriert aus dem Herdkännchen. Abschließend wird beides vermengt.

Nach dem Frühstück sind wir wieder mit einem Mototaxi zum Labor von Cenfro in San Ignacio gefahren. Dort warteten sehr gute Microlots auf uns, um gecuppt zu werden. Vor Ort trafen wir Juan Pablo. Er arbeitet sehr akribisch und separiert die Muster ausgezeichnet.

Ok, kommen wir zur Sache: Es befinden sich zwei Tische vor uns. Sie sind noch leer, weil die Muster gerade noch geröstet werden. Es riecht schon lecker nach Röstkaffee und man kann ein Knistern hören. Das kommt durch das „Craken“ der Bohnen und hört sich wie ein Regenschauer an, der auf ein Blechdach prasselt. Richtig niedlich!

Insgesamt haben wir acht Muster geröstet und uns währenddessen mega viel ausgetauscht. Schön wenn man die gleiche Sprache spricht, die „Kaffeesprache“ meine ich und um so schöner ist das in der Muttersprache.

Nun ist das Cuppen dran. Was kann man über die Blends (aufbereitet extra für Quijote Kaffee) sagen? Einfach geile, sehr uniforme und gut ausbalancierte 85er Kaffees mit Mandel-, Melasse- und Honignoten. Von den Microlots ganz zu Schweigen: Krasser Geschmack nach Limettensaft und teils spritziger Säure. Eine Fruchtbombe war auch dabei. So viel erstmal dazu... Auf jeden Fall waren alle drei Muster sehr gut kalibriert  und ergaben weniger als 0,5 Punkte Abweichung.

Dann war Mittagszeit. Zusammen mit dem jungen Agronomen Alex und dem Produktionsbeauftragten sind wir auf drei Motorrädern Richtung Zentrum gefahren. Das Mittagessen fand in so einer Art Kneipe mit Wänden aus dicken Bambusstäben statt. Beim Essen tauschten wir uns über alles Mögliche aus: Kulturunterschiede, Erfahrung mit Kaffee, Biersorten, Produktionsabläufe von Markenbieren, Umwelt und vieles mehr. Die Jungs sind gut informiert...

 

Nach dem Essen kam der Vorschlag direkt auf den 1800m hohen Gipfel „El Cerro Campana“ (Die Bergglocke) zu fahren. Der Ausblick von dort oben soll sehr schön sein.

Oben ist die Luft richtig klar. Kein Wunder bei den vielen Pinienwäldern, die überall zu sehen sind. Auch Yuca-, Papaya- und Kaffeeplantagen nehmen hier viel Fläche ein. Es ist fast wie in einem botanischen Garten hier.
Oben angekommen, tranken wir erst einmal Bier und unterhielten uns angeregt. Währenddessen ging die Sonne langsam unter und die Atmosphäre war besonders entspannend... man wollte einfach nicht mehr runter.

Nachdem es dann dunkel wurde, machten wir uns auch den Weg nach unten, direkt in eine Taverne, um zu essen. Lauter kubanischer Reggaeton oder Salsa ist in solchen Lokalen zu jeder Uhrzeit zu hören. Da ist der Julio natürlich in seinem Element. Nur als kleine Randbemerkung ;)

Gut, das war´s für heute.

Morgen geht es weiter nach Ecuador über die Grenze.