Dienstag, 17.06.2013


"Gleich morgens machten wir uns auf den Weg nach Catamayo, dort hat FAPECAFES, der Kooperativenverband von 7 Basiskooperativen aus dem Süden Ecuadors seine zentrale Trockenaufbereitungsanlage und die Büros. Mit José Apolo verfügt FAPECAFES zudem über einen "Q-Grader" und "Star-Cupper" mit weit über 10 Jahren Erfahrung in der Bewertung von Kaffees.

Dies ermöglicht eine ständige Resonanz für alle Mitglieder des Kooperativen-verbandes. In den letzten 5 Jahren konnte so kontinuierlich steigende Qualität erreicht. Jedes hier reinkommende Lot wird seperat probegeröstet, alle Kaffees mit einer Bewertung von über 86 Punkten nach SCAA werden seperat verarbeitet und Kunden als Microlots angeboten.

Der Mehrerlös kommt dann direkt den Produzenten zugute. Alles was nicht als Microlots sofort verkauft wird und alle Kaffees von 84 Punkten aufwärts gehen als Blends in den Export an z.B. uns als Dirktimporteure oder an Qualitätsimporteure wie Coffee Imports. Diese amerikanischen Kollegen kaufen hier via die kolumbianischen Zwischenhandelsfirma Virmax ein.

Die Professionalität mit der hier verarbeitet wird ist beeindruckend.

Für uns war es vor allem wichtig, die Abläufe und die Zeiten der Exporte zu uns zu besprechen, da wir in den letzten Jahren länger als geplant auf unseren Kaffee warten mussten. Ausserdem brachten wir 120 Saecke GrainPro aus Deutschland für unserem kommenden Import mit. Diese kosten hier sehr viel mehr. Wir besprachen, wie wir die Importe für uns in diesem Jahr besser koodinieren können und einige Ideen für gemeinsame Entwicklungsprojekte mit der deutschen GIZ.

Roberto Jiminez erweist sich für uns hier als die Person, als die er uns von sehr vielen Kollegen empfohlen wurde. Er kennt sich in Ecuador besser mit Kaffee und den diesbezüglichen Entwicklungen aus als jeder andere.

Und dabei ist er unabhängig, unterstützt im wesentlichen Kooperativen die biologisch anbauen und kennt jeden in der Branche. Ausserdem ist er menschlich eine Zierde für die Branche Ecuadors und somit eine wunderbare Reisebegleitung für uns.

Nach dem Besuch in der Verarbeitungsanlage ging es 40 km zurück nach Loja. Hier spazierten wir mehrere Stunden durch die koloniale Altstadt und assen beste Strassenküche in der übervollen zentralen Markthalle der Stadt. An mehr als 100 Ständen werden hier verschiedenste lokale Speisen und Getränke zubereitet.

Der Rest des Tages war zwiespältig: 180 km Fahrt durch das südliche Hochland Ecuadors. Im Dauerregen auf völlig aufgeweichten matschigen Strassen (nur der kleinste Teil dieser Strecke nach Zumba ist befestigt). Wir schlitzten uns 50 km vor unserem Ziel das zweite Mal auf dieser Reise unsere Ölwanne auf (mietet Euch nie ein normales Strassenfahrzeug, wenn Ihr in Ecuador Kaffeekooperativen besuchen wollt) und kamen gerade noch an. Zum Schluss regnete es in Strömen und wir mussten unser Durchschnittstempo in der Dunkelheit auf 15 km/h drosseln.

 

Das schöne auch dieser Fahrt waren unfassbare Panoramen und beeindruckende Natur. Die Strecke führt 100 km durch den Podocarpus Nationalpark. Aber nochmal mache ich das nicht ohne grossen 4x4......Abends wurden wir von Direktor der ACRIM Wualter Castillo empfangen. Wir assen sehr gut zu Abend und fielen sehr erschöpft in unsere Betten. (ich kann Euch keines der 6 Hotels in Zumba empfehlen...)"

Die Fotos wurden von Kira (Loppokaffeeexpress) und Luzia (Machhörndl) gemacht. Danke das Ihr sie mit uns teilt.