Die Preise für Rohkaffee auf dem Weltmarkt haben sich binnen 18 Monaten mehr als verdoppelt. Während im Herbst 2023 der Preis für Standardware an der Börse noch bei durchschnittlich 159 Dollar/libra lag, stieg er im Frühling 2025 auf durchschnittlich 403 US Dollar und hält sich seitdem auf einem sehr hohen Niveau.
Die Gründe für den Anstieg sind vielfältig und wir sind in unseren letzten Newslettern schon ausführlich darauf eingegangen (viel zu niedrige Preise in den vergangenen Jahren haben dafür gesorgt, dass viele Produzierende von Kaffee auf andere Produkte umgestiegen sind oder ausgewandert sind, Klimawandel, Frost in Brasilien, Lieferkettenprobleme, US-Politik, Rückfahren von Entwicklungshilfe, steigender Konsum weltweit, zunehmende spekulative Aktivitäten von Hedgefonds, unsichere Seerouten, Nachwirkungen der Pandemie, weltweite Inflation, neue Regularien wie die EUDR u.a.).
Als Quijote Kaffee haben wir in der Vergangenheit so hohe garantierte Mindestpreise für den Kaffee unserer Partnerkooperativen bezahlt, dass sich Schwankungen auf dem Weltmarktpreis nie auf uns ausgewirkt haben. Wir waren einfach immer zu weit von diesem entfernt.
Das ist nun nicht mehr so. Auch wir müssen nun deutlich mehr für unsere Kaffees bezahlen (und vorfinanzieren, da wir ja immer 5-10 Monate vor der Lieferung 60% zinslos anzahlen) als bisher. Während wir für ein Quintal (45,4 kg) Rohkaffee noch letztes Jahr 335 bis 450 US$ bezahlt haben, sind es nun 410 bis 490 US$.
Dies ist nötig, um überhaupt Kaffee zu bekommen, um unseren Partnerkooperativen dem aktuellen Niveau angemessene Preise bezahlen zu können und um insbesondere die jungen Produzierenden wenigstens ein wenig zu motivieren, auch weiterhin hochwertigen Kaffee und Kaffee ohne Einsatz von Agrar-Giften zu produzieren. Denn wozu sollte mensch sich Mühe geben, hochwertigsten Kaffee zu produzieren, wenn es auch für in Massenqualität hergestellten Kaffee fast gleich viel Geld (und mehr denn je zuvor) gibt.
Die Beziehungen zu unseren Partnerkooperativen sind beidseitig langfristig gedacht. Bei den dieses Jahr von uns bezahlten Preisen sehen wir nun gegenseitige Loyalität und häufig ein echtes Entgegenkommen seitens der Produzierenden. Wir bekommen dieses Jahr Kaffee, den sie teilweise woanders für mehr Geld verkaufen könnten. Darüber freuen wir uns sehr und sehen uns in unserer solidarischen Einkaufspolitik der vergangenen 15 1/2 Jahre bestätigt.
Da wir (siehe unsere öffentliche transparente Kalkulation) sehr exakt kalkulieren, müssen und werden wir die erhöhten Einkaufspreise 1:1 an euch als unsere Kund*innen weitergeben. Das bedeutet, dass wir ab dem 1. Juni unsere Preise je nach Kaffee meist um bis zu 3,- Euro pro kg erhöhen.
Wir bleiben mit unseren Kaffees auch nun noch unter 30,- Euro pro kg und sind uns sicher, dass wir auch weiterhin eine der Röstereien mit dem besten Preis-Leistungsverhältnis auf dem Markt sind.