Hintergründe zur Kooperative COMSA


Die Entstehungsgeschichte der COMSA
(Originaltext von "Café Orgánico Marcala", übersetzt von Gerrit Höllmann Juni 2012, der von 2005 bis 2010 in Honduras gelebt und vier Kooperativen tatkräftig unterstützt hat und heute als Quetzal unser Kollektiv berreichert.

 

 

Die Organisation "Café Orgánico Marcala – COMSA" wurde am 13. Dezember 2001 als kleinbäuerliche Aktiengesellschaft gegründet, wobei sie von der Stiftung für ländliche unternehmerische Entwicklung FUNDER unterstützt wurde.

Sie entstand aus einer Gruppe von 69 kleinbäuerlichen, in der Mehrzahl der indigenen Gruppe der Lenca zugehörigen ProduzentInnen, die in ländlichen Spar- und Kreditgenossenschaften organisiert waren.  Durch die Gründung wurde beabsichtigt, für 70 Tonnen Kaffee in einheitlicher Exportqualität Marktbereiche zu finden, in denen bessere Preise erzielt werden können.
Die vorherrschende Produktionsweise in der Gegend ist der kleinbäuerliche konventionelle Anbau mit traditioneller Technologie und unzulänglicher Vermarktungspraxis, wodurch nur niedrige Preise erzielt werden können, die kaum die Produktionskosten decken. Daher suchte COMSA alternative Lösungen, um das System zu verbessern, und fand als mögliche Option die Umstellung der Pflanzungen von konventioneller auf biologische Produktionsweise.
Anfänglich verlief dieser Prozess kritisch, da die Umsetzung der Umstellungsmaßnahmen einen  erheblichen Ertragsrückgang zur Folge hatten, wodurch viele der GründerInnen den Mut verloren und die Organisation verließen. Diese Situation wurde daraufhin vom Vorstand, der Geschäftführung und dessen technischem Team analysiert und man kam zu dem Ergebnis, die erfahrene Vereinskörperschaft für Schulung und Entwicklung CEDECO aus Costa Rica als strategische Verbündete für den schwierigen Umstellungsprozess zu gewinnen.

Im Bündnis mit CEDECO wurde nun zwischen 2003 und 2009 alle Mitglieder und Mitarbeiter von COMSA in Kenntnissen und Praktiken unterschiedlicher Technologien für die Entwicklung integraler organischer Pflanzungen geschult, was Maßnahmen umfasste wie die bessere Einbeziehung der Familie, Steigerung der Erträge, Erhöhung der Mitgliederzahl sowie Schutz von Böden, Wasser, Flora und Fauna, womit zum Gleichgewicht des Ökosystems beigetragen und den negativen Auswirkungen des Klimawandels entgegengewirkt wird.

Aktuell vermarkten COMSA 2.700 Tonnen Rohkaffee,  die ein Tassenprofil mit folgendem einzigartigen Charakter haben: zitrus-florale Säure und Duft, Geschmack nach Pfirsich und wilden Brombeeren, mittlerer Körper, u.a.

Zur Verarbeitung dieses Produktionsvolumens verfügt COMSA über eigene geeignete Einrichtungen für die Nassverarbeitung und Trocknung, sowie seit der Erntsaison 2011/2012 auch für die Trocken- und den Exportverarbeitung. Dabei wird für folgende Siegel produziert: Fairtrade, Organisch (Biolatina), geschützte Herkunftsregion DOP Marcala. Außerdem gibt es Anstrengungen von 50 Mitgliedern für eine Zertifizierung mit dem Nachhaltigkeitssiegel UTZ.

Zurzeit sind 614 Mitglieder bei COMSA registriert, darunter 164 Frauen und 450 Männer.  Höchstes konstitutives Organ ist die gut besuchte, jährlich stattfindende allgemeine Vollversammlung.
Zur Zeit gibt es bei COMSA folgende MitarbeiterInnen in Vollzeit: Geschäftsführer, Verwalter, Assistent des Verwalters, Leiter der Trocken- und Exportverarbeitungsanlage, Leiter der Produktion und Zertifizierung, interne Inspektoren, Verantwortliche für den Empfang und das Wiegen des Kaffee, Lagerhalter, Techniker für Maschinen und Verarbeitungsprozess, Wachdienst.