Ecuador Januar 2024


Tag 9 Chakras

Wieder trafen wir uns mit dem Fernsehteam und den Delegierten der Kaffee- und Guayusagenossenschaft im Büro der PKR. Heutiges Thema unserer Reise ist die Chakra.

Wir besuchten heute zwei dieser Waldgärten, in denen vor allem die Frauen für die Ernährung der Familie arbeiten. In einer klassischen Chakra ernähren sich die Familien subsistent. Alles was benötigt wird, kann auf den 1 bis 2 Hektar Fläche im Wald angebaut werden. Chakras haben sehr unterschiedliche und sich ergänzende Funktionen: ökonomisch, ökologisch, sozial, kulturell, spirituell. Chakras zeigen die Richtung an, die das Leben nehmen kann und sie sind ein Wissensspeicher. Sie sind ein vielfältigst nutzbarer Raum, ein Kompass der Organisation und sie sind organische Materie. Chakras dienen der Ernährungssicherheit, der Sicherung des Lebensunterhalts und der einheimischen Agro-Biodiversität, dem Wissen der Vorfahren, der sozialen Organisation, den kulturellen Werten und der integrierten Landschaftspflege.

Chakras sind in einzelne Bereiche aufgeteilt, einige sind in Produktion, andere ruhen. Es gibt meist über 10 verschiedene holzbildende Bäume, häufig Hülsenfrüchtler. Zusätzlich zum Stickstoffeintrag erzeugen ihre in großen Mengen fallenden Blätter organisches Material an der Oberfläche. Außerdem spenden sie ( für den Kaffeeanbau) wertvollen Schatten und erzeugen auch Holz zu Bau von Häusern.

Dann gibt es Obstbäume: 5 bis 7 verschiedene Zitrusfüchte, Guaven, Bananen, Avocados, Mangos, verschieden Passionsfrüchte, Papayas, Taxo, Naranjilla, Ananas, Tomatilla und mehr.

Es gibt Mais, Yuca, Amaranth, Kartoffeln, Erbsen, zig verschiedene Bohnen, Quinoa, Roggen, Chillies. Es gibt sehr viele Medizinalpflanzen. Es gibt sehr viele Gewürzpflanzen Häufig 80 bis 100 nutzbare Pflanzen.

Dabei dient die Chakra in erster Linie der Produktion von Lebensmittel im Eigenverbrauch, dann der Verkauf auf lokalen Märkten, das Verschenken oder Tauschen unter Verwandten und Nachbarn und die Reserven für Saatgut und für den Fall, dass die Ernten nicht sehr üppig ausfallen. Aber bei einem solchen Überfluss gibt es keine Pflanzenkrankheiten oder schlechtes Wetter, die die Nahrungsmittelversorgung dieser Familie und damit der Gemeinschaft bedrohen könnten.

Und dann gibt es halt Kaffee, Guayusa und Kakao. Diese spielen eine untergeordnete Rolle und sie werden über die eigene Genossenschaft Waylla Kuri an uns verkauft. Damit kommt Geld rein.

 

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