Peru 2023


Tag 2 in Jaén

Der Dienstag begann mit einer Fahrt bergauf auf ungepflasterten Straßen! Wir besuchten an diesem Tag zwei Farmen in der Region Piura. Nach einer Stunde kurvigem Aufstieg mit dem Auto kamen wir bei der ersten Farm an. Diese gehört Juan Jiménez, er ist seit der Gründung Cenfrocafés am 26.10.1999 Mitglied. Seine Farm liegt auf 1330m. Neben der Kaffeeproduktion führt er auch ein Aufforstungsprogramm durch, bei dem er eine bestimmte Kiefernart pflanzt, die in zwei Jahren schon mehrere Meter hoch wachsen kann. Außerdem produziert Juan kommerziell Kakao. Zusätzlich noch Honig, Bananen, andere Früchte und alles was man zur Selbstverpflegung braucht. Wir durften alles probieren und bekamen von seiner Frau Julia noch ein unglaublich leckeres Mittagessen serviert mit Zutaten, die alle von dieser Farm stammen. Durch die Roya und auch Schädlingsbefall hat Juan 70% Ernte einbüßen müssen, weshalb er eine Aussaatpause für ein Jahr einlegt, ungesunde oder befallene Pflanzen entfernt und den Böden eine Erholung gönnt. Die 5 Jahre alten Pflanzen werden anschließend durch widerstandsfähigere Sorten ausgetauscht, wie zum Beispiel Parainema, Marsellesa und Obata. Der Kaffee wird auf der Farm gewaschen und zum Verkauf an Cenfrocafé vorbereitet. Natural- und Honey-aufbereitete Kaffees sind nur für den privaten Gebrauch für die Familie bestimmt. Früher hat Juan den Kaffee noch selbst über dem Feuer geröstet, mittlerweile wird der Kaffee bei Cenfrocafé für ihn geröstet. „El niño“ betrifft ihn im Moment eher nicht, da die Sommermonate Juli und August sehr warm sind, sodass die Regenfälle eher beim Gedeihen der Farm helfen. Schließlich hatten wir die Gelegenheit, eine kleine Ernte von reifen Kirschen einzuholen und in der Wetmill zu verarbeiten. Alles in allem eine sehr schöne Farm, sehr grün und gut gepflegt. Nach dem Mittagessen ging es einige Höhenmeter weiter nach oben, auf 1650m zur Farm von Señora Petronila Gil, eine von fünf Schwestern, die diese Farm von ihren Eltern geerbt haben. Sie baut dort hauptsächlich Kaffee an, welcher durchschnittlich 84 Punkte erreicht. Seit einiger Zeit konzentriert sich Señora Gill aber mehr auf die Qualität und weniger auf die Mengen. Aus diesem Grund baute sie 3500 Geisha Pflanzen an. Saisonarbeiter*innen sind schwer zu finden und die höhere Qualität kann sie auch zu einem sehr viel höheren Preis verkaufen. In etwa zwei Jahren werden sie von diesen Pflanzen ernten können. Auch hier hatten wir das Vergnügen, eine kleine Ernte einzuholen und zusammen mit drei weiteren Säcken voller Kirschen zu verarbeiten! So konnten wir uns auch ein bisschen nützlich machen!