Honduras 2022


Tagesbericht 04.12.


Auf der Fahrt nach La Florida Opatoro erzählte mir Rodolfo wie die Schwiegertochter und letzte Überlebende der Sippe des Kaziken Martínez, dem dort über 10.000 Hektar, eine Schnapsfabrik und ein Trockenbeneficio gehörten und der angeblich 100 Kinder zeugte, das Erbe verjubelt hat, darunter unter anderem die jetzige COMSA-Musterfarm La Fortaleza, die Finca Clave de Sol von Rodolfos exFrau Beti und die neue COMSA-Siedlung.
Wir besuchten Dagoberto Perez in seinem alten Haus im Ortszentrum. Dies ist das Schönste, was ich auf meiner Reise gesehen habe und er servierte uns leckere Tamales und Pulpa-Saft. Der Trocknungsbereich, die zugehörige Dokumentation und die Geräte des kleinen Labors bei Farmen von ihm und seiner Geschwister sind super. Dagoberto ist sehr zufrieden mit COMSA und dem Naturalprojekt und hat Fähigkeiten und Potential für mehr. Rodolfo würde sich freuen, wenn er Interesse hätte, in den neuen Leitungsrat auf der Jahresvollversammlung gewählt zu werden.
Die Region Opatoro in Richtung Pazifik ist sonniger und weniger regenreich und daher vielleicht besser geeignet für die komplexe Trocknung von Naturals und Melados. Es gibt dort ca. 16 bei COMSA organisierte Farmer, die sich gewiss über einen Besuch Steffis im Frühjahr freuen würden. Die Rückfahrt führte über verschlungene Pässe und am Horizont erblickten wir den Vulkan von San Miguel, dem die Regionen um Marcala ihre guten Kaffeeböden verdanken.
Schnell noch eine Flasche Wein gekauft, dann damit zum leckeren Mittagessen bei der Großfamilie Melghem, die seit vier Generationen in Marcala Kaffee anbaut.
Zum Treffen mit Fredy, dem Leiter der COMSA-Musterfarm La Fortaleza kame ich leider zu spät. Es war auch schon sehr vermessen, an meinem letzten Tag in Marcala an einem Sonntagnachmittag Arbeitstermine zu vereinbaren. Aber dann kam – wie vereinbart - doch noch Marcos, Export-Leiter von COMSA, vorbei und er zeigte mir beim Dunkelwerden die Neuerungen im Trockenbeneficio und wir überlegten, wie die Kommunikation verbessert werden könnte.
Zum Abschieds-Abendessen lud er mich in Ronys Grill ein, zu der auch seine gerade von einer USA-Reise zurückgekehrte Frau Lilian und die Melghem‘s hinzukamen. Sorry für die vielen Namen, aber viele kennen ich seit Jahren persönlich, haben uns in Hamburg besucht und ich war erpicht, möglichst alle nach drei Jahren Pandemie-bedingter Reisepause wieder zu sehen.

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