Ecuador Tag 8, 27.06.2015


Wir waren froh in unserem Stammhotel in der Nähe des Flughafens von Quito in unseren kleinen Holzzimmerchen im ersten Stock des über 100 Jahre alten Bauernhauses (das ist sehr alt für hiesige Bauernhausverhältnisse...) verhältnismäßig ausschlafen zu können.

Der Tag gestern mit 18 Stunden durch den strömenden Regen fahren war hart.


Wir wurden um 6:00 von der Sonne geweckt! Das erste Mal Sonne nach einer Woche am Ecuator außerhalb der Regenzeit...

Unsere Fahrt führte uns durch die trockenen und stark erodierten Täler nördlich der Hauptstadt und über kleinere Pässe mit mehr als 3000 m Höhe zunächst ins Städtchen namens Cayembe. Es ist bekannt für seinen überall zu findenden frischgebackenen Butterbiscuit-

Kekse und die dazu gereichten selbstgekästen Frischkäsestücke welche in Blätter verpackt werden. Diese Kombination war dann auch unser Frühstück, zusammen mit einem Milchkaffee. Essen lecker, Milchkaffee halt so wie immer bei Instantkaffees in der dritten Welt.

Weitere 30 km weiter nördlich hinter der riesigen Hochlandlagune San Pablo kamen wir durch das Städtchen Otavalo, weltweit bekannt für den größten indigenen Wochenmarkt Südamerikas (jeden Samstag) und seinen gleichzeitig stattfindenden großen Viehmarkt. Da heute Samstag war, durften wir uns zumindest den Viehmarkt nicht entgehen lassen. Wir schauten in das Durcheinander aus Alpakas, Kühen, vielen Schweinerassen, sehr schönen Schafen, Ziegen, Enten, Meerschweinchen, Gänsen, Hasen, Hunden, Kätzchen, kauften aber nichts, da unsere heutigen Gesprächspartner in Cotacachi schon Essen für uns zubereitet haben wollten.

Das war dann tatsächlich so und eine große Freude nach dem gräßlichen Frass am gestrigen Tag.


Wir trafen uns in Cotacachi (weitere 12 km weiter nördlich) im Haus der japanischen Kaffeekollegin Aya, sie hatte großartige Quiche mit Gemüsen aus dem eigenen Biogarten gemacht und dazu Salat aus eben diesem Garten. Dazu gab es viel eiskaltes "Pilsener" Bier welches wir noch besorgt hatten. An dem Treffen namens außer uns noch unsere Freunde Sonja und José Cueva teil und außerdem der meiner Meinung nach beste Farmer der AACRI José "Pepe" Rivera. Wir besprachen, wie wir für die Zukunft sicherstellen können auch weiterhin hochwertigen Kaffee aus dem Intag-Tal zu kaufen und entwickelten verschiedene Modelle, da sich die Kooperative AACRI in einer großen strukturellen und finanziellen Krise befindet. Nichtsdestotrotz gibt es viele Farmer mit denen wir auf jeden Fall weiterhin zusammenarbeiten wollen und die während unserer gemeinsamen Projekte in den vergangenen Jahren gute Freunde wurden . Mehr zu der Zukunft von uns und den Bauern die sich seit Jahren gegen den immer mehr drohenden Kuoferbergbau in ihrem Tal wehren schreiben wir in einem Newsletter wenn es konkret wird.


Am frühen Nachmittag fuhren wir wieder zurück nach Quito zum Flughafen, um unseren Mietwagen abzugeben. Inzwischen hatten sich die Wolken auch um die Gipfel der höchsten Vulkane verzogen und wir konnten die zweistündige Rückfahrt durch eine Traumlandschaft voller teils schneebedeckter Bilderbuchvulkane genießen.

Am Flughafen angekommen waren wir froh das Mietauto heil zurückgeben zu können. Wir mussten in den Bergen über teils echt fiese Reste von Bergrutschen drüberrumpeln und es war neben meinen großartigen Fahrkünsten (ich bin ja nicht umsonst früher Rallyecross gefahren...) auch etwas Glück zu verdanken dass der kleine Chevrolet nicht völlig zerlegt wurde.

Vom Flughafen aus fuhren wir mit dem Linienbus 10 km um die Ecke zu unserem Hotel in Tababela. Dort aßen wir den Amazonas-Dosen-Fisch den wir in Loreto von der Fischkooperative geschenkt bekommen hatten zu Brot und Bananen und tranken wieder mal eiskaltes "Pilsener".

Morgen früh geht es um 4 Uhr raus zu unserem sehr frühen Flug nach Loja / Catamayo.