Ecuador Tag 6, 19.08.2014


Wir fuhren morgens in Cotacachi mit dem Dorfbus ins Valle de Intag. Wir 
hatten Glück, dass wir noch einen Platz im Bus bekamen, da dieser voll 
besetzt war und es neuerdings hier immer mehr unüblich ist in 
Reisebussen stehende Gäste zu transportieren.

Nach nur 90 Minuten kamen wir auf der neuerdings zum größeten Teil 
asphaltierten Straße im Dörfchen Santa Rose an. Wir setzten uns in die 
Bar und tranken erstmal ein kaltes Bier. Die Bar ist genauso wie der 
Rest des "Dorfes" ein Bretterverschlag mit offener "schwarzer" Küche, 
aber mit Kühlschrank. Gut für uns.

Nach einer halben Stunde erschien José "Pepe" Rivera um uns abzuholen, 
er hatte seine zweijährige Tochter Elena dabei und sein Pferd, auf 
einem kleinen Pfad ging es dann eine Stunde durch zumeist Primärwald zu 
seinem Haus. Unterwegs aßen wir großartige Regenbogen-Forelle, mit 
Kartoffelgratin, Kichererbseneintopf, Salat und Reis (bis auf den Reis 
alles aus nachbarschaftlicher Produktion) in ener Birdwatcher Lodge die 
auf dem Weg liegt. Dabei gab es tatsächlich sehr viele schöne Vögel zu 
sehen. Deren Vielfalt ist sagenhaft hier im Tal des Intag-Flusses.

Nach einem dauernden bergauf und bergab über viele kleine Flussläufe und 
Regenwaldschluchten erreichten wir das Haus des absolut besten 
Kaffeefarmers hier im Valle de Intag. Pepe arbeitet so sorgfältig, dass 
er immer beste Qualitäten erzielt. Dies geschieht hier im tieften Wald 
mit einfachsten Mittel. Es ist eine immer wieder umwerfende Tatsache, 
dass wir ein solches Produkt wie seinen Kaffee für einen viel zu 
niedrigen Preis auf dem Markt bringen wenn wir die Leidenschaft und die 
Hingabe sehen mit der solcher Kaffee produziert wird.

Zu unserem Glück hat Pepe gemeinsam mit seiner Nachbarin Mary-Ellen ein 
Gästehaus inmitten des hervorragend gepflegten und zur Hälfte gerade 
nach zwölf Jahren zurückgeschnittenen Cafetals. In der wir nun 
mittendrin wohnen dürfen für die nächsten zwei Nächte. Erstaunlich ist: in unserer einfachen Hütte mitten im Cafetal mitten im Primärwald haben wir 
kabelloses Internet....so kann ich Euch diesen Bericht schreiben.

Mit Pepe unterhielten wir uns über die Probleme der Kaffeebauern der 
Region und die Situation der AACRI. Danach wuschen wir den Kaffee der 
vorgestrigen Ernte und bereiteten ihn zur Trocknung vor. Auch hier 
konnte wir uns überzeugen wie sorgfältig Pepe arbeitet. Viele von Euch 
werden sich sicher noch an das letztjährige Microlot von ihm erinnern. 
Wir werden alles versuchen um von Pepe auch dieses Jahr wieder Kaffee zu 
bekommen.