Tag 5 - 23.10.2016


 Sonntag – Ausschlafen! Wieder einmal wir Glücklichen.

"Mama Linda" - frische Tortillias
"Mama Linda" - frische Tortillias

Selbstgemachte Tortillas, Käse, pikante Soße und Avocados, die ca. dreifach so gross sind wie die mickrigen Dinger im deutschen Supermarkt! Dazu wie immer Kaffee von APPAECE.
Gemütlich und entspannt starten wir in den Tag, abgesehen davon, dass die Lautsprecher der Kirchen (katholisch und evangelisch) mit mexikanischer und guatemaltekischer Folklore Musik alle Dörfer beschallen.

  

Genaro hatte uns schon gestern verkündet, dass wir heute Fischen gehen und Schnecken sammeln, damit wir zum Mittag Schnecken-Ceviche und Abends gebratenen Fisch genießen können.

 

Bzgl. des Schnecken-Ceviche waren Gerrit und ich etwas zwiegespalten, auf der einen Seite interessant, auf der anderen „naja“.

 

Der Weg zum Fisch / Schnecken-Teich

 

Nach dem Frühstück ging es jedenfalls los, ab durch die Pflanzung von Genaro, vorbei an den 3 Kühen der Familie und bergab zum Fluss.

 

Ich kenne mich nicht gut aus mit Gefälle, aber es war schon sehr steil. Der kleine Serpentinen-Trampelpfad war eine Hilfe, doch für Hamburger etwas gewöhnungsbedürftig.

 

Der kleine Pfad wuchert schnell zu, wenn die Kühe nicht regelmäßig die Erde platt treten. Wie die Kühe hier langgehen wird mir jedoch ein Rätsel bleiben. Es ist eher eine Mischung für mich aus rutschen, trippeln und energischem Festhalten an Pflanzen die am Rand stehen, immer mit Blick – wohin man genau greift...Die Pflanzen können durchaus unangenehm zum anfassen sein und einige Tierchen, die hier leben sollte man auch nicht blindlings antatschen.

 

Hellwach und leicht wacklig auf den Beinen sind Gerrit und ich unten angekommen. Während wir so gut wie kein Gewicht zu tragen hatten: Gerrit das Wurf-Netz, ich Tortillas vom Vortag, trug der 63 jährige Genaro einen Eimer mit angeditschten Früchten mit einem Gewicht von ca. 15 kg. Zwischendurch reichte er mir auch immer noch eine helfende Hand. Als Städter sieht man hier echt blass aus.

 

Der Fisch-Teich

Unten angekommen zeigte Genaro uns seinen kleinen Teich. Die Fische sahen zum Grossteil noch sehr klein aus, einige der Schnecken waren mit Sicherheit grösser als diese.

 

Vorteil bei den Schnecken, sie wachsen schön schnell – ca. 1 Monat, dann lohnt sich Ceviche.
Da Sonntag war, haben wir uns erst einmal gemütlich hingesetzt, gequatscht und den schönen Tag genossen. Genaro hat das mitgebrachte Obst in den Teich geworfen, als 2. Gang gab es die Tortillas. Von allen Seiten haben sich die Fische ans Fressen gemacht.

Fischen mit dem Wurf-Netz

Gerrit hat von Genaro einen Schnell-Kurs im Fischen mit einem Wurfnetz bekommen und ich habe Schnecken gesammelt, natürlich nur die Großen.

 

Nach ca. 1 Stunde lagen 14 Fische, vor allem recht Kleine im Eimer, der eben noch Transportbehälter für die Früchte war.

Genaro beim Fischen

Gerrit beim Fischen

Die Ausbeute

14 Fische - darunter einer der etwas grösser ist, gefangen vom Profi: Genaro - Kaffeebauer, Präsident von APPAECE und Fischer.

Die Schnecken-Ausbeute war erfolgreicher. Dank Genaros Hilfe und Gerrits Einsatz - barfuss im Teich!


Plastikmüll überall und kein Ende in Sicht

 

Im Anschluss haben wir uns noch den nahegelegen Fluss, der durch das ganze Tal fließt angesehen bzw. gerochen: ziemlich chemischer Geruch – verunreinigt durch die Industrie in San Marcos und am Flussrand gesäumt von unzähligen Plastikflaschen und Tüten.
Es ist erschreckend, wie es aussieht, wenn es kein Recyclingsystem gibt, selbst Mülleimer sind nicht gerade reichlich gesät in den Dörfern, jedoch wird alles in Plastik verkauft.

Leicht frustriert vom Müll machten wir uns auf den Rückweg - “Aufstieg“!

 

Sportlicher Aufstiegund dann fröhliches "Nichts-Tun"

 

Einen kleinen Zwischenstopp haben wir jedoch noch eingelegt – bei Genaros Nachzucht!

Der Weg nach oben war nicht weniger mühsam für uns, als der nach unten – doch dank Genaros Hilfe und einer Pause ging es. Mehr Sport schadet manchmal wirklich nicht.

 

Zurück im Haus von Genaro angekommen, stand schon die Suppe mit dem Hahn auf dem Tisch. „Mama Linda“ war sich scheinbar nicht so sicher, dass das mit dem Fischen erfolgreich endet. Die Suppe war auf jedenfall grossartig.

 

Im Laufe des Nachmittags habe ich noch zweimal die flüchtigen Schnecken aus der Tüte im Hof eingesammelt, bis sie letztendlich in dem Eimer landeten, der zuvor Früchte-Transporter, dann Fisch-Transporter gewesen war.


Der Nachmittag war toll für ein paar Notizen und etwas Spidermann schauen mit Galindo und Gerado.

 

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