Donnerstag, 20.06.2013


"Um das Auto nicht schon wieder zu schrotten fuhren alle außer Roberto und mir mit dem Bus zurück nach Loja. Roberto und ich fuhren mit dem Auto um 5:45 Uhr bei Einbruch der Dämmerung los.
Um acht Uhr erreichten wir  durch weitere neue Erdrutsche (ein Hang ist nun auf 800 m Breite auf die Strasse gerutscht) und nach 50 km knöcheltiefen Schlamm im strömenden Regen das Dorf Palanda. Hier ist die befreundete Schwesterkooperative der ACRIM, die APECAP zuhause. Wir trafen den mit knapp 30 Jahren sehr jungen Direktor Cosme und die ebenfalls sehr jungen 5 (!!!!) Kollegen, die hier das Qualitätsmanagement machen. Auch hier werden alle Lotes der 235 Mitglieder geröstet, gecuppt und bewertet. Eventuell einmalig in Lateinamerika: 50 der Mitglieder sind unter 30 Jahre alt, einige Kaffeebauern erst knapp über 20. In vielen mir bekannten Kooperativen sind fast 80% im Rentenalter. Das typische Problem der Landflucht und der Überalterung trifft auf auf Palanda und APECAP nicht zu.

Da die APECAP und die ACRIM sehr eng zusammenarbeiten schlagen beide Kooperativen vor, dass wir in Zukunft eventuell von beiden zusammen kaufen um sowohl für uns als auch für sie mehr Flexibilitaet zu schaffen. Tassenprofile und Qualität sind auf einem gleichen sehr guten Niveau.

Nach fast drei Stunden und einem weiteren Cupping ging es im nun noch stärkeren Regen auf dem Feldweg des Grauens weitere 40 km den 2800 m hohen Pass hinauf.
Für diese Strecke brauchten wir 3 sehr anstrengende Fahrstunden, das Kia-Auto blieb ca. Jede 100 Höhenmeter liegen, weil die Ventilator der Kühlung vollgeschlammt und ausgefallen war.
In Loja sammelte ich Kira, Luzia, Dina und Reto wieder ein und es ging weiter nach Cuenca. 4 Stunden Fahrt durchs Hochgebirge auf guten Strassen. Kontinuierlich Traumlandschaften und kitschigste Ausblicke.

Um acht erreichten wir Cuenca und bezogen ein Hotel direkt über dem Fluss im Zentrum der Altstadt. Wie schon auf meiner letzten Reise geschrieben: Cuenca ist ein Traum. Wunderschön, sicher, kulturell das meiste Leben in Ecuador, klasse Kneipenszene und Top-Restaurants.
Das liessen wir uns nicht entgehen.
Ich ass im italienisch-ecuadorianische Fusion Restaurant "Maiz" eine klassische Käse-Mais-Bohnen-Suppe und ein Quinua-Risotto mit verschiedenen Maissorten. Neben dem gestrigen Fisch sicher das beste Essen dieser Reise."

Die Fotos wurden von Kira (Loppokaffeeexpress) und Luzia (Machhörndl) gemacht. Danke das Ihr sie mit uns teilt.