Tag 12 (23.09.2016)


Der Tag begann früher als andere. Bereits um 5 Uhr ging es runter nach Palanda, das Morgenprogramm eines nationalen Radiosenders berichtete live von der Messe und ich durfte ein längeres Interview geben.

Um 6 Uhr morgens live im Radio vor zigtausenden Ecuadorianern in ihren Küchen auf Spanisch über Quijote Kaffee und die Kooperativen zu spreche ist cool.....   Nach dem Frühstück (eingeweichter gekochter Mais mit Rührei aufgebacken) ging es gut gestärkt zum zweiten Halbfinale mit weiteren 19 zu cuppenden Kaffees.

 

Das war wieder ein tolles Erlebnis und wir hatten wieder viele sehr gute Kaffees dabei. Morgen gibt es dann die besten 10 der beiden Tage im Finale und abends dann die Versteigerung.  

Nun trafen ganz viele Menschen ein. Zunächst konnte ich mich recht lange mit dem sehr fortschrittlichen indigenen Präfekten der Region, Salvador Quispe, unterhalten. Er ist die höchste politische Autorität im Süden Ecuadors und ist tatsächlich ein echter Freud von Kooperativen.  

Danach sprach ich mit etlichen Vertretern des Landwirtschaftsministeriums, NGOs und Stiftungen, sowie anderer Kooperativen. Dazwischen gab ich weiter Radio- und Fernsehinterviews.... Toll so gefragt zu sein. Aber es ist tatsächlich so, dass unser Rat in Bezug auf die Unterstützung von Kooperativen wertvoll ist. Das freut mich. Insbesondere die Jugendkomitees haben jede Unterstützung verdient.  

Das bestätigte sich auch nochmal bei einem von mir geplanten informellen Cupping mit 12 Profis am Nachmittag. Ich hatte in den letzten Tagen auf den Farmbesuchen Muster mitgenommen. Ein Yellow Honey von Jose Mayo brachte eine 87 in die Tassen und ein gewaschner Kaffee meines Freundes Napoleon Mayo, eines der engagiertesten Mitglieder der Jugendkomitees schnitt besser ab als alle bisherigen Kaffees im Wettbewerb. Dieses Lot hatte ich mir schon auf der Farm gesichert..... Zum Leid der anwesenden Kollegen und Kaffeehändler :-) Dieses Lot werde ich in Deutschland als bestes Werbemittel für die Jugendkomitees nutzen können.  

Weiter ging es mit Mittagessen und vielen Gesprächen mit Farmern, vor allem über Honeys und alternative Verarbeitungsprozesse.

 

Ich ersparte mir das Abendprogramm, eine riesige Veranstaltung mit mehr als 1000 Gästen und der Wahl zur "Miss Coffee Bracamoros" und ließ mich nachhause zu den Vögelchen in den Dschungel fahren.