Ecuador Tag 11 24.08.2014


Es ist schon was anderes hier bei 500 m Höhe und sehr vielen Flüssen um uns herum als im Hochland. Sbald die Sonne herauskommt wird es SEHR schwül und SEHR warm. Da das eigentlich erst mittags passiertund es davor bewölkt ist oder regnet bietet sich ein deftiges Frühstück an. So gab es für uns heute auf dem Markt um 7:30 Uhr Pansenpfanne mit Erdnusssauce, Kartoffeln und Reis. Dazu einen Guyabana-Saft, als Dessert Milchreis.

So gestärkt machten wir uns auf den Weg zur GIZ, der hier ansässigen Sektion der deutschen staatlichen Entwicklungshilfe. Der sehr kompetente und freundliche Mitarbeitet Rusbel Chapalbay konnte uns auf den aktuellen Stand der Robusta-Kooperativen hier bringen und wir vereinbarten auch dank seiner Hilfe heute Besuche für die kommenden Tage bei unseren beiden Partnern Rukullakta und Jatari sowie außerdem bei einer neuen und sehr großen Frauen-Kaffeekooperative (KMWW, Kallary Muskuy Warmi Wankurishka) im 120 km entfernten Loreto. Uns erwarten also noch viele Bus- und Kanufahrten durch den Dschungel in den kommenden Tagen und das mit den Tagen die wir zur Erholung nutzen wollten können wir vergessen

Desweiteren sind wir nun im Kontakt mit dem Projekt Borderlands der nordamerikanischen Entwicklungshilfeorganisation CRS, welche hier sehr professionell den Robustakooperativen hilft.  Also ein Tag voller Emails und Telefonate aus unseren schönen Hotel heraus, zu mittag gab es Obstsalat mit exotischen Früchten, Crunchmüsli und Joghurt. Die anderen Sachen wie Pansen oder Baum-Maden sind nicht so das Ding bei bei diesem Wahnsinnsklima.

Zur Belohnung haben wir uns eben eine Flasche guten Rums aus Panama gekauft und 20 Limetten. Das essen wir nun gleich auf.

Wir nutzen den Nachmittag, um die am Vormittag gekommenen Kontakte direkt anzurufen bzw. anzuschreiben. So haben wir uns nun auch noch mit dem Projektverantwortlichen vom CRS (Cathilc Reflief Services) für die Nacht vor unserem Abflug in Quito verabredet. Die Koordination der Robustakooperativen hier in der Gegend, die Qualitätsanalyse der verwendeten Varietäten und der Anbaumethoden sowie die zukünftige Vermarktung wird von CRS koordiniert und von der CRS und staatlichen Institutionen hier finanziert. Im November gibt es eine großangelegte Vernstaltung mit Robusta-Experten aus aller Welt und professionellen Cuppern hier auf dem Dorf. Es werden dann 320 Muster von einzelnen Peroduzentinnen der Region organoleptisch analysiert. Danach werden weitere Vorschläge zur Änderung der Anbau- und Verarbeitungsstrukturen entwickelt.

Sehr spannend ist hier der Strategiewandel der Entwicklungshilfeorganisationen. Bisher wurden immer einzelne Projekte und Produkte gefördert. Das hat miz dazu geführt, dass es absolut ungesunde Booms zum Beispeil im Kakaoanbau (Nullerjahre) und Kaffeeanbau (neuziger) in Ecuador gab. Die neue Strategie ist sehr viel umfassender und zielt vor allem darauf ab, den traditionellen indigenen Chakra-Anbau zu fördern und neu zu formulieren. Wesentliche Merkmale davon sind: jede Familie besitzzt ca. 1-2 Hektar Land, dieses wird sehr diversifiziert bebaut und soll vor allem der Selbstversorgung mit Lebensmitteln dienen und dabei auch noch finanzielle Resourcen erwritschaften. Dabei wird anerkannt, dass dies die traditionelle Form der hiesigen Landwirtschaft ist die es zu bewahren gilt. Ihr Charakter soll die Biodiversität erhalten oder sogar ausbauen und sie soll als ein Familienraum der Reproduktion und der Wissensweitergabe verstanden werden. Dafür arbeiten eigentlich alle großen Entwicklungshilfeorganisationen mit den zuständigen staatlichen und regionalen Stellen hier zusammen und koordinieren ihre Konzepte und Projekte. Die praktische Umsetzung siehtauch in meinen Augen viel besser aus als das was vorher war, ich kenne einige Farmer in der Gegend die Kakaomonokulturen auf ihren 1 1/2 Hektar haben.....

Den Abend verbachten wir nach einem Abendessen in einem Streetfoodlokal (Tilapia und Hühnchen im Mauisblatt auf dem Grill gegart mit Palmherzen und Yuca) auf unserem Balkon. Um uns herum gab es ein Tropengewitter und wir hatten die gute panamesiche Flasche Rum als Abendbegeleitung.