Erster Tag bei CCDA


Nach dem Frühstück mit herrlichem Blick über den See holte uns der Fahrer der CCDA ab und wir fuhren durch die Kaffeefelder zum Benificio (Nass-Verarbeitungsstation) und der Zentrale der CCDA, wo uns Marcello Sabuc (Chef-Koordinator), Wilson Tzunun (reg. Agronom, Quiché) und Luvia Lopez (regionale Agronomin Sololá) in Empfang nahmen.

Nach einer kurzen Begrüßung ging es dann auch gleich los mit der ersten Sitzung und einem gegenseitigen Kennenlernen. Wir hörten auch, dass die CCDA immer wieder Agronomen zur COMSA schickt, um diese schulen zu lassen. Auch einzelne Bauern (z.B. Oscar Omar und seine hervorragenden Kaffees) waren gemeinsame Bekannte. Marcello erzählte von der Arbeit der CCDA von der ich hier auch kurz berichten möchte: 

Die CCDA ist im Bürgerkrieg aus einer Bauernbewegung entstanden, die um Land gekämpft hat. Heute ist sie eine Assoziation und will die Lebensbedingungen der Menschen sowohl durch Hilfe zur Eigenhilfe (Buen-Vivir ist der Slogan), als auch durch die regionale Vermarktung der produzierten Lebensmittel (Röstkaffee, Honig, Macadamia-Nuss, etc.) verbessern. Die eigene Kaffeemarke „Café Justicia“ ist uns hier schon ein paar mal begegnet. 

 

Übrigens ist der Eigenvertrieb von Röstkaffee eine Ausnahme im Ursprung und ein gutes Beispiel, wie Produzenten auch „vom Ende“ der Wertschöpfungskette profitieren können anstatt nur den reinen Rohstoff zu produzieren, aber das nur am Rande. 
Die CDDA schult die Menschen im Anbau von Lebensmitteln, insbesondere von Kaffee und ist auch institutionell gut vernetzt. Regelmäßig gibt es Workshops bei der CCDA u.a. mit Studenten der umliegenden Universitäten und auch ANACAFE (Guatemaltekischer Kaffeeverband) baut ein regionales Kaffee-Labor bei und mit der CCDA hier auf.
Nachdem wir uns ein wenig kennengelernt hatten und die Philosophie von Quijote auf große Wertschätzung gestoßen ist, bekamen wir eine Führung und besichtigten als erstes das Labor der Kaffee-Qualitätskontrolle. Eine Kontrolle findet hier bei der CCDA und beim Exporteur gibt es ebenfalls eine weitere Kontrolle. Die Resultate werden anschließend verglichen und besprochen. 
Die Verarbeitungsstation und die Biofabrica (Dünger Herstellung) machten einen guten Eindruck.

Es ist übrigens schön zu sehen, dass sich eine eigene Düngerproduktion mehr und mehr etabliert, denn die Vorteile liegen auf der Hand: Unabhängigkeit und Mehrung von Agrar-Know-How. Abgesehen davon schont es auch die Kosten.
Die ganze Zeit über wurden alle unsere Fragen offen beantwortet und wir konnten uns überall umsehen. Da wir noch nichts gegessen hatten und die Zeit wie im Fluge verging, nahmen wir ein spätes Mittagessen zu uns und verabredeten uns für den nächsten Morgen zu Farm besuchen...