Nach einem gewohnt übigen Frühstück ging es wieder zur "Fortaleza" - dem Ort wo COMSA seid Jahren Dünger / Mittel zur Rojabekämpfung entwickelt und erprobt. Natürlich kommen Obst und Gemüseanbau
und Fischzucht auch nicht zu kurz, aktuell wird an vielen Stellen gebaut, ein Gästehaus, neue Büroflächen und vieles mehr.
Heute findet unser vormittägliches Cupping wieder hier statt.
Gasflaschen, Wasserflaschen, Becher, Schalen - einfach alles was für`s Cupping benötigt wird, ist extra für heute in eines der tollen Büro / Schulungshäuser gebracht worden.
Im eigentlichen Cupping-Labor der COMSA im Trocken-Beneficio geht das Alltagsgeschäft währenddessen weiter - schließlich ist die Ernte voll am Laufen und die Farmer möchten Feedback zu den
Kaffees und weitere Kunden Ihre Kaffees zusammengestellt bekommen.
Heute ist es leider recht kühl - ca. 15 Grad - nicht gerade das was man erwartet, wenn man in ein Kaffeeland fährt...Für uns bedeuten diese Temperaturen gerine Unannehmlichkeiten - Zwiebelsystem
bei Klamotten 3,4 T-Shirts plus Jacke und Poncho in meinem Fall, für die Farmer sind die Auswirkungen, falls das Wetter so bleibt weitaus schwerwiegender...Sind die Kirschen am Strauch reif bzw.
nahezu reif sind so niedrige Temperaturen eine potentielle Gefahr für die Arbeit des letzten Jahres.
Insgesamt werden wir heute zwei Tische verkosten: 1 mit gewaschenen Kaffees und einen gemixt mit honey und natural aufbereiteten Kaffees.
Die erste Tasse auf dem Tisch machte gleich besonders viel Spass, ein Kaffee von Carlos Bautista. In dieser Tasse konnte ich folgende Noten finden: Zitrone, Limette, schwarzer Tee, schwarze
Johannesbeere, Pampelmuse - kombiniert mit viel Süsse und einem sehr vollmundigen Körper und interessanter Säure haben alle Cupper (3 insgesamt) 88 Punkte gegeben. Insgesamt gibt es maximal 100
Punkte, unsere Blends (Blend pro Land) bei Quijote bewegen sich meistens zwischen 84,5 - 86 Punkte.
Diese ganze Punkte-Sache ist der Versuch von uns Kaffee-Verkostern möglichst objektiv einen Kaffee zu bewerten - es gibt verschiedene Katergorien und jeweils X-Punkte.
Insgesamt haben wir heute so 15 Kaffees verkosten, wie auch an den Vortagen, war es wieder sehr vielfältig und interessant.
Mit das schönste ist allerdings gemeinsam mit Nelson und Lilly diese Kaffees zu verkosten.
Nelsen ist Mitte 20 und alleinerziehender Papa eines kleinen Sohnes und Lilly ist wie 37 und Mama von zwei Kids.
Zum einen macht es Spass mit ihnen über Kaffees zu reden und zum anderen kann man auch mit ihnen rumalbern.
Gerrit ist mittlerweile auch eine echte Bereicherung beim Cupping und trägt viel dazu bei, dass wir zu Potte kommen und die Kaffees detailiert besprochen werden können. (Spanisch verstehen ist
für mich eine Sache, reden aktuell noch ein Buch mit sieben Siegeln.)
Nachdem Cupping haben uns Rodolfo, Viktor (Argronom) und Marcos (Chef Trockenbeneficio) eingesammelt und los ging`s zu unser nächsten Farmtour.
Heute haben wir uns die Finca von Gaspar Calix angesehen.
Er ist eines der Gründungsmitglieder der COMSA und seine Farm befindet sich auf 1630 m Höhe.
Erst vor 6 Wochen hat Gaspar sich sein Trocknungsbett für die Aufbereitung von Honeys und Naturals gebaut. Sowohl das Trocknungsbett als auch der Patio machen einen sehr guten Eindruck. Eine
kleine Menge der Kaffees ist schon fertig und das Ergebnis kann sich sehen lassen, beide Aufbereitungen sehen super aus.
Gaspar hat auch schon von Nelson ein sehr positives Feedback erhalten zu einem der Honeys: 87 Punkte - im Vergleich, seine gewaschenen Kaffees haben letzes Jahr um die 85 Punkte erhalten...sieht
also nach einem guten Weg aus.
Gaspars Frau hat grossartige Hühnersuppe für uns gemacht - die perfekte Stärkung nach dem Cupping.
Wir haben Gaspar viele Fragen gestellt zu Varitäten, Anzahl der Mitarbeiter etc. um uns einen besseren Eindruck verschaffen zu können.
Wie immer war die Zeit letztendlich zu kurz, aber wir haben noch einiges vor heute.
Als wir losfuhren, begann es nieseln.
Während der Weiterfahrt zu Oscar Omars Farm zog dann noch Nebel auf und der Regen wurde stärker.
Bei Oscar haben wir uns gleich ins Haus verkrümmelt, da das Wetter echt mies war.
Im Haus konnten wir dann Oscars Mutter dann wieder begrüssen und Oscar holte sofort seinen kleinen Heimröster heraus.
Mit WIRKLICH frisch gerösteten Kaffee, Keksen und Kaffeestories verging der Nachmittag.